Batterien als Rohstofflager

Das zuletzt im April 2017 geänderte Batteriegesetz (BattG) verpflichtet die Hersteller von Gerätebatterien, sich an dem flächendeckenden Rücknahmesystem für Geräte-Altbatterien zu beteiligen und Geräte-Altbatterien unentgeltlich zurückzunehmen. Alle gesammelten und identifizierbaren Altbatterien sind nach dem Stand der Technik zu behandeln und stofflich zu verwerten. Aus verbrauchten Batterien können in unterschiedlichen Verwertungsprozessen Metalle zurückgewonnen und wieder zur Batterieherstellung verwendet werden.

 

Die Sammlung von gebrauchten Batterien erfolgt durch die 1998 gegründete Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien), die den Handel, gewerbliche Endverbraucher, aber auch Kommunen und öffentliche Einrichtungen unentgeltlich mit Sammel- und Transportbehältern ausstattet. Über dieses flächendeckende Netz mit über 170.000 Sammelstellen werden jährlich mehr als 15.000 Tonnen gebrauchte Batterien und Akkus gesammelt und zwecks einer Wiederverwertung zu den Sortieranlagen transportiert. Die Sammelquote in Deutschland liegt mit 46,9 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.

 

Laut einer Studie, die das Öko-Institut für die Europäische Kommission vorgenommen hat, erreicht nur rund der Hälfte aller Mitgliedstaaten die vorgeschriebene EU-Sammelquote von 45 Prozent. In Europa landen jedes Jahr etwa 35.000 Tonnen Batterien im Hausmüll, wodurch wertvolle Rohstoffe gehen. Zudem birgt dies die Gefahr, dass giftige Schwermetalle wie Cadmium oder Blei an die Umwelt abgegeben werden.

Nach dem Sammeln werden die Batterien sowohl manuell als auch maschinell nach Art und Größe getrennt und zu den jeweiligen Recyclinganlagen verfrachtet. Zink-Kohle-Batterien, Alkali-Mangan-Batterien und Quecksilber-Knopfbatterien enthalten verschieden wiederverwertbaren Metalle wie Zink, Mangan und Eisen, die als Recyclingrohstoffe für die Herstellung neuer Batterien verwendet werden können, was Primärrohstoffe spart. Beim Recycling von Nickel-Cadmium-Batterien werden Nickel und Eisen fast hundertprozentig von dem Schwermetall Cadmium gelöst, so dass sich alle drei Metalle wiederverwerten lassen. Die verbliebene Schlacke wird für Gesteinskörnungen von Asphaltschichten im Straßenbau verwendet.

 

Die größte Bedeutung kommt dem Recycling von Lithium-Batterien und Lithium-Akkumulatoren zu, denn der Verbrauch dieses Leichtmetalls hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Da Lithium nur in wenigen Gegenden wie den Salzseen in Südamerika in großen Mengen vorkommt, ist es umso wichtiger, die bereits vorhandenen Rohstoffe für die Herstellung neuer Batterien und Akkus einzusetzen.

 

Herkömmliche Rund- und Knopfzellen wie z. B. ZnC-, Zn-Luft-, AlMn-, NiCd-, NiMH- und Pb-Batterien können an allen Sammelstellen in der grünen Sammelbox entsorgt werden. Hochenergiebatterien, die in leistungsstarken wiederaufladbaren Geräten wie beispielsweise Laptops und Mobiltelefone eingesetzt werden, sollten an besonders qualifizierten Sammel- und Annahmestellen abgegeben werden. Die Hochenergiebatterien, zu denen primäre und sekundäre Lithiumsysteme oder auch leistungsstarke Nickelsysteme gehören, müssen separat erfasst und zum Abtransport in speziellen Transportbehältern gelagert werden.