Das neue Roxy-Kino in Abensberg punktet mit PV-Anlage und Stromspeicher

Best Practice-Beispiel

Beim Neubau des Roxy-Kinos in Abensberg hat das Betreiberpaar Jakob und Gerda Kroiß auf ein nachhaltiges Konzept gesetzt, das die Erzeugung und Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien beinhaltet. Nach dem Abriss des alten Roxy-Kinos ist am Standort des Traditionshauses ein modernes Filmtheater mit vier Kinosälen errichtet worden, das seinen Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage auf dem Kinodach bezieht. Finanziert worden ist die PV-Anlage mit Unterstützung des Zukunftsprogramms I.

 

Die Leistung der Photovoltaikanlage beläuft sich auf 55,61 kWp. „Die prognostizierte PV-Generatoren-Energie wird vom Hersteller mit ca. 54.000 kWh jährlich angesetzt“, erklärt der Kinoinhaber Jakob Kroiß. Dank dem Einsatz der PV-Anlage können im Jahr CO2-Emissionen in Höhe von rund 32 Tonnen vermieden werden. Diese Menge an CO2-Emissionen würde bei der herkömmlichen Stromerzeugung in Deutschland entstehen.

 

Als Basiswert für die Berechnung des Handprints, bei dem im Gegensatz zum CO2-Fußabdruck die vermiedenen Treibhausgasemissionen bilanziert werden, fungiert der CO2-Emissionsfaktor für den Strommix, der aus der Steckdose kommt. Nach den aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamts sind bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom für den Endverbrauch im Jahr 2020 in Deutschland durchschnittlich 366 Gramm Kohlendioxid als direkte Emission aus der Verbrennung fossiler Energieträger emittiert worden.

Der erzeugte Solarstrom des Roxy-Kinos wird vor allem für den Eigenverbrauch im laufenden Kinobetrieb eingesetzt. Als ein großer Vorteil erweist sich dabei die Kombination mit einem Stromspeicher, der es ermöglicht, die Eigenverbrauchsquote des selbst erzeugten Solarstroms auf über 90 Prozent zu erhöhen. „Im Stromspeicher können laut Werksangaben 49,500 kWh an nutzbarer Speicherkapazität vorgehalten werden“, berichtet Jakob Kroiß. Die Nutzung eines Stromspeichers ermöglicht nicht nur einen höheren Anteil des selbst produzierten Stroms zu nutzen, sondern zudem eine Kappung teurer Lastspitzen.

Mit dem überschüssigen Strom wird im zweiten Schritt unser Stromspeicher geladen und erst dann wird die Restmenge ins Stromnetz eingespeist. Jakob Kroiß, Roxy-Kino, Abensberg

Die Solarstromproduktion ist von verschiedenen Faktoren wie der Sonneneinstrahlung und der Anzahl der Sonnenstunden abhängig. Der Nutzungsgrad einer PV-Anlage, der sich nach den Verbräuchen der Projektionssysteme, Lüftungsanlagen sowie anderer elektrischer Geräte richtet, lässt sich durch die lokale Speicherung des Solarstroms entsprechend erhöhen.

Den überschüssigen Strom, der weder verbraucht noch gespeichert wird, speist das Roxy-Kino in das Stromnetz der Bayernwerk AG ein. In der Region im Landkreis Kelheim kooperieren die Stadtwerke Abensberg mit der Bayernwerk Regio Energie beim Aufbau eines regionalen Strommarktes. Sowohl die stadteigenen Photovoltaikanlagen als auch private Erzeuger aus der Region speisen ihren erzeugten Strom ins Netz ein, der als 100 Prozent regenerativer Naturstrom Abensberg vermarktet wird.

 

„Das Roxy-Kino unterstützt das Projekt Naturstrom Abensberg seit Beginn an und bewirbt unsere Partnerschaft auch direkt im Kino“, sagt Andrea Kammermeier, die bei den Stadtwerken Abensberg in der Finanzverwaltung tätig ist. „Wir freuen uns über diese tatkräftige Unterstützung und Förderung dieser wichtigen Maßnahme im Rahmen der Energiewende vor Ort – aus der Region, für die Region!“