Energetische Sanierung im Oscar-Lichtspielhaus

Best Practice-Beispiel

Dank der Kombination von einer Lüftungs- und Klimaanlage mit Wärmerückgewinnung und Luftwärmepumpe, Dämmung der Fassade sowie einer Photovoltaik-Anlage mit Stromspeicher kann das Oscar-Kulturspielhaus in Osterholz-Scharmbeck nicht nur erheblich seinen CO2-Fußabdruck senken, sondern auch die Hälfte seiner Energiekosten einsparen. „Unser Stromverbrauch im Winter reduziert sich durch diese Maßnahmen um mindestens 50 Prozent“, erklärt Wolfgang Schrick, Inhaber des Oscar-Kulturspielhauses. Im Sommer rechnet er sogar mit einer Ersparnis bis zu 80 Prozent.

 

Eine wesentliche Steigerung der Energieeffizienz ist durch die Dämmung des Daches und der Fassade erfolgt. Mit der alten Fassade des Programmkinos, das sich in einer ehemaligen Kirche befindet, ging ein hoher Energie- und Wärmeverlust mit entsprechend hohen Heizkosten einher. Durch die Dämmung von Dach und Außenwänden ist der Heizwärmebedarf des Gebäudes jetzt um 30 Prozent niedriger.

 

Bereits Ende 2020 ist mit Unterstützung des Zukunftsprogramms Kino eine Klima- und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Kino installiert worden. Statt der alten Heizung sorgt ein Kompaktlüftungsgerät mit Rotations-Wärmerückgewinner für die Temperierung des Kinosaals. Über eine Luftwärmepumpe wird der Abluft ihre Wärme entzogen und diese auf ein höheres Temperaturniveau gebracht.

„Wir schalten die Lüftungsanlage nur punktuell eine Stunde vor Vorstellungsbeginn im Kinosaal an“, sagt der Kinobetreiber. Die Wärme wird im Raum gehalten, da auch die Besucher*innen im Kinosaal als Wärmequelle fungieren.“

 

Die Lüftungsanlage, deren Stromverbrauch sich auf 1.800 kWh beläuft, wird mit selbst erzeugtem Solarstrom vom Kinodach gespeist. Zu den weiteren Stromabnehmern im Kino gehören der digitale Projektor mit 2.000 Watt Leistung und die Tonanlage, die rund 1.000 kWh verbraucht. Jedes der 24 PV-Module, die eine doppelseitige Zellenstruktur zur Stromerzeugung besitzen, verfügt über eine Leistung von bis zu 340Wp.

Damit beläuft sich die Leistung der Photovoltaik-Anlage auf 8,16 kWp, was einer erzeugten Strommenge von 8.160 Kilowattstunden pro Jahr entspricht. Um den Solarstrom zu speichern und zeitversetzt nutzen zu können, wird die PV-Anlage durch einen leistungsstarken Stromspeicher ergänzt. Die kobaltfreie Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP) besitzt eine nutzbare Kapazität von 10,24 kWh. Dank seines modularen Aufbaus lässt sich der Stromspeicher bei Bedarf problemlos erweitern.

 

Durch die Speicherung des Solarstroms spart der Kinobetreiber Wolfgang Schrick erhebliche Kosten, denn während er für eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz 28 Cent entrichten muss, erhält er für seinen eingespeisten Solarstrom nur rund neun Cent pro Kilowattstunde. Nach einer mehrwöchigen Umbaupause ist die energetische Sanierung im Oscar-Lichspielhaus im Herbst 2021 abgeschlossen worden. Für die Amortisierung der getätigten Investitionen ist ein Zeitraum von sechs bis zehn Jahren veranschlagt.

Ohne die Unterstützung des Zukunftsprogramms Kino hätten wir diese energetische Sanierung nicht realisieren können. Wolfgang Schrick, Inhaber, Oscar-Lichtspielhaus , Osterholz-Scharmbeck