Kinopolis setzt flächendeckend auf Mehrwegbecher

Best Practice-Beispiel

Seit Ende November 2021 serviert die Kinopolis Management Multiplex GmbH in allen sechzehn Häusern die Softgetränke nur noch in Mehrwegbechern. Die Entscheidung von Einwegbechern auf eine Mehrweglösung umzustellen, ist im September dieses Jahres getroffen worden. Die sukzessive Einführung der Mehrwegbecher ist binnen eines Monats erfolgt.

 

„Wir haben die Mehrwegbecher bei der Münchener Firma Cup Service gekauft”, berichtet Andreas Hufer, Head of Sales & Business Development der Kinopolis-Gruppe. „Für Kinopolis ist es die günstigste Lösung, die Becher zu kaufen statt zu mieten, denn bei einem Produktionsvolumen von 150.000 Bechern werden Rabatte gewährt.”

 

Die Mehrwegbecher bestehen zu hundert Prozent aus wiederverwendbarem Polypropylen (PP), sind spülmaschinenfest und BPA-frei (Bisphenol A). Die Kinopolis-Gruppe hat die Mehrwegbecher in zwei verschiedenen Größen erworben. Der 1l-Becher wird ebenfalls für die Füllmenge 0,7 l eingesetzt und der 0,5l-Becher für den 0,3 l-Softdrink. „Da wir nur zwei Größen vorhalten, lassen sich die Becher besser stapeln und sortieren.” Für die Rückgabe der Becher dienen Rücknahmestationen im Foyer. Um das Publikum darauf hinzuweisen, nachhaltig mit dem Getränkebecher umzugehen, ist ein Spot produziert worden. „Die Gäste werden aufgefordert, den Becher abzugeben und ihn im Kreislauf zu halten.”

Die Reinigung der Becher erfolgt derzeit über den Spüldienstleister Mehrwegbecherkonzepte. „Wir arbeiten an einer eigenen Spüllogistik, die vorausssichtlich im zweiten Quartal 2022 realisierbar ist“, berichtet Andreas Hufer. Die Gegebenheiten, um eine Spülküche einzurichten, sind hinsichtlich eines Frischwasseranschlusses, Abwasserleitung sowie der Lüftung für die Frischluftzufuhr in jedem Kino unterschiedlich. Hinzu kommt, dass noch keine passenden Spülmaschinen auf dem Markt verfügbar sind, welche die Becher spülen und gleichzeitig gut trocknen. „Das bedeutet für uns, dass die Becher immer noch nachträglich getrocknet werden müssen.“

 

Es gibt zwar Spülmaschinen, die über eine Vortrocknungsfunktion verfügen, aber noch keine Lösung von der Stange, die auf die Anforderungen in Multiplexkinos zugeschnitten ist. „Derzeit gibt es große Lösungen, für die ein Kino zu klein ist und es gibt kleine Lösungen, für die ein Kino zu groß ist“, erläutert der Head of Sales & Business Development der Kinopolis-Gruppe. „Wir arbeiten mit Herstellenden zusammen und suchen eine Lösung, die skalierbar ist.“

Im Kinopolis in Freiberg in Sachsen ist bereits eine Spülmaschine installiert und im zweiten Quartal 2022 soll eine Spüllösung im Kinopolis in Gießen folgen. „Wir möchten die Becher nicht per LKW bei uns anliefern lassen“, betont Andreas Hufer. Da die externe Logistik der Spüldienstleister funktioniert, muss nicht jedes Kino eine eigene Spül-Logistik aufbauen. Es kommt immer darauf an, wie das Mehrwegbechersystem im Haus organisiert wird. In einem Kino, dass Mehrwegbecher alternativ in kleineren Mengen anbietet, kann eine kleine Spülmaschine durchaus ausreichen.

 

Bei der Beschaffung von Mehrwegbechersystemen sind neben dem Kauf oder der Leihgebühr für die Becher auch die externe Spülleistung sowie die Mehrarbeit durch die veränderten operativen Abläufe einzukalkulieren. „Ein Mehrwegbecher kostet das Zehnfache wie ein Einwegbecher und das Spülen liegt bei Faktor 2“, sagt Andreas Hufer. Demgegenüber steht eine massive Reduzierung des Abfalls. Auf das Kinojahr 2019 bezogen hätte der Einsatz von Mehrwegbechern in den Häusern der Kinopolis-Gruppe zu 70 Tonnen weniger Abfall geführt. Basierend auf der Abnahme der Einwegbecher von PCO, hat Head of Sales & Business Development der Kinopolis-Gruppe die Anzahl der Kartons mit Einwegbechern und ihr entsprechendes Gewicht berechnet.

 

Durch den Einsatz von Mehrwegbechern können wir im Jahr 65 Tonnen Einwegbecher und fünf Tonnen Verpackungsabfall sparen Andreas Hufer, Head of Sales & Business Development der Kinopolis-Gruppe