Mehrweg beim Open-Air-Kino

Best Practice-Beispiel

Mehrwegflaschen aus der Region verfügen über die beste Umweltbilanz, denn der Energie- und Ressourcenverbrauch für den Rücktransport und die Reinigung sind bei Mehrwegflaschen geringer als der zusätzliche Herstellungsaufwand für Einwegflaschen. Dies gilt umso mehr, je regionaler der Vertrieb und je höher die Zahl der Wiederbefüllungen sind.

 

Beim Open-Air-Kino der Privatbrauerei Moritz Fiege in Bochum, das im Juli und August täglich im Brauhof stattfindet, werden die Getränke in Mehrwegflaschen serviert. Beim Kino unter dem Sternenhimmel auf dem Programm stehen sowohl aktuelle Film-Highlights als auch Kult-Klassiker wie die Rocky Horror Picture-Show und die Ruhrpott-Krimikömödie Bäng Boom Bang. Jährlich verzeichnet das Open-Air-Kino bis zu 15.000 Besucher, die dort auf Liegestühlen und umgebauten Müllcontainern Filme unter freiem Himmel genießen.

 

 

In der Bochumer Familienbrauerei werden die Biere seit vielen Jahren konsequent in Mehrwegflaschen abgefüllt. „Mehrweg ist Klimaschutz“, betont der Brauerei-Inhaber Hugo Fiege, der in eine innovative neue Flaschenwaschanlage investiert hat. Mit der 1,2 Mio. Euro teuren Anlage, die für Bügelverschlussflaschen geeignet ist, lassen sich erhebliche Ressourcen und Energie einsparen.

 

„Innovativ an der Flaschenwaschmaschine sind zwei verstellbare pneumatische Einschubfinger, die das Verklemmen der Bügelverschlüsse in der der Waschanlage verhindern. Das gilt für Flaschenformate sowohl in 0,5 l als auch in 0,33 l“, erklärt Marc Zinkler, erster Braumeister und Betriebsleiter bei Fiege. Durch den Einsatz der Einschubfinger kann die Maschine deutlich kompakter gebaut werden und bietet damit den nötigen Platz für diverse Wärmerückgewinnungssysteme, die den Energieverbrauch beim Erwärmen der Flasche und beim Ausspülen und Abkühlen vermindern.

 

Die sinnvolle Verringerung der zu erwärmenden bzw. zu kühlenden Oberflächen durch individuell angepasste Korbträger ist eine weitere Besonderheit der innovativen Anlage. Durch das neue Verfahren sinkt alleine der jährliche Dampfverbrauch in der Brauerei um 393.625 kWh.

 

Für den Einsatz dieser neuartigen Technologie in der Getränkeindustrie erhielt die Brauerei einen Zuschuss von rund 360.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. „Um das umweltfreundliche Mehrwegsystem zu nutzen ist es unumgänglich, dass die Flaschen vor ihrer Befüllung gereinigt werden. Das kann nun mit der neuen Technik sehr viel effektiver und effizienter passieren. Das Vorhaben leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz und verspricht den Stand der Technik in der Branche voranzubringen“, befand Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, bei ihrem Besuch in der Brauerei.

 

„Wir versuchen seit jeher, effizient zu wirtschaften und Ressourcen zu schonen. Deshalb spielt insbesondere bei der Modernisierung unserer Flaschenwaschanlage das Thema Energieeffizienz eine große Rolle“, resümiert Fiege. „Mehrwegflaschen aus der Region sind aus Umweltsicht erste Wahl.“