Holi Kino testet Papiertrinkhalme

Best Practice-Beispiel

Für Kinogänger*nnen, die ihren Softdrink lieber mit Trinkhalm genießen, hält das Holi Kino in Hamburg seit Anfang 2020 Strohhalme aus Papier bereit. Die Trinkhalme werden dort nicht mehr auf der Kinotheke angeboten, sondern nur gezielt auf Wunsch ausgehändigt. „Da wir keine Spender für Trinkhalme verwenden, haben wir aus hygienischen Gründen eine Lösung gewählt, bei der jeder Halm einzeln in Papier verpackt ist“, erklärt der Theaterleiter Holger Steinert. „Die Papiertrinkhalme sind zwar etwas teurer, aber diese leichten Mehrkosten sind uns das wert.“ Die Preisdifferenz zwischen einem Trinkhalm aus Plastik und Papier bewegt sich im einstelligen Cent-Bereich.

 

Zunächst hat sich der Theaterleiter die verschiedenen Produktalternativen näher angeschaut. „Wir haben verschiedene Trinkhalme aus Papier, die auf dem Markt angeboten werden, einem Praxistest unterzogen”, sagt Holger Steinert. Darunter befanden sich auch Papierhalme, die binnen einer Stunde Auflösungserscheinungen zeigten. „Die Trinkhalme, für die wir uns entschieden haben, halten über mehrere Stunden.”

 

Wir haben verschiedene Trinkhalme aus Papier, die auf dem Markt angeboten werden, einem Praxistest unterzogen. Holger Steinert, Theaterleiter Holi Kino, Hamburg

 

Von den Praxistests mit den Trinkhalmen aus Papier können auch die Multiplexe der CinemaxX Holding profitieren, die zum selben Mutterhaus wie das Holi Kino gehören. Da Einwegprodukte aus Plastik ab Juli 2021 EU-weit verboten werden, sind auch die Kinos gefordert, neue Lösungen zu finden, um Softdrinks und Snacks an der Concession-Theke zu servieren.

 

Bisher werden allein in Deutschland jährlich ca. 40 Milliarden Plastiktrinkhalme verbraucht, was einer Menge von 25.000 Tonnen Plastikmüll entspricht. Mit dem Verbot von Einwegprodukten aus Plastik ist für die Kinos nicht nur die Anforderung verbunden, bezahlbare Lösungen zu finden, sondern diese müssen auch in die Arbeitsabläufe an der Concession-Theke passen. Am kostengünstigsten und umweltfreundlichsten ist es, ganz auf Produkte wie Trinkhalme zu verzichten.