Feinjustierung der Lüftungsanlage im 3001 Kino

Best Practice-Beispiel

Mit einfachen und effizienten Maßnahmen hat das Hamburger Programmkino 3001 seinen Stromverbrauch drastisch gesenkt. Einen erheblichen Anteil daran hat die Feinjustierung der Lüftungsanlage, die der Mitgesellschafter Carl Schröder als gelernter Elektroniker vorgenommen hat. Die 30 Jahre alte Lüftungsanlage im 3001 Kino konnte nur ein- oder ausgeschaltet, aber nicht nach Bedarf gesteuert werden. Der Stromverbrauch belief sich im Betriebsmodus auf 2 kWh. „Ich habe die Anlage mit geringem technischem Aufwand umgebaut, damit wir die Lüftung entsprechend der jeweiligen Saalbelegung einstellen können“, erklärt Schröder.

 

 

In der Lüftungsanlage im 3001 Kino laufen die Zu- und Abluftströme über einen Wärmetauscher, welcher der Abluft die Wärme entzieht, während die kalte Zuluft aufgewärmt wird. Damit die Lüftungsanlage nicht permanent mit voller Leistung laufen muss, hat der Kinobetreiber einen Drehzahlregler an die Anlage angeschlossen. „Der elektronische Regler sorgt dafür, dass die Leistung des Motors reduziert und entsprechend weniger Strom verbraucht wird.“ Die Lüftungsanlage, deren Drehzahl sich normalerweise auf eine Frequez von 50 Hz beläuft, kann durch dem Regler so gesteuert werden, dass sie mit 30 Hz arbeitet.

 

Die Drehzahlregler sind als fertiges Produkt im Elektronikfachhandel erhältlich. „Es sind rund vier Arbeitsstunden erforderlich, um die Zuleitung für die Elektrik zu legen“, sagt Schröder. Sofern ein Elektriker diese Arbeit vornimmt, belaufe sich die gesamte Investition auf rund 1.500 Euro. Demgegenüber steht eine Stromeinsparung durch die bedarfsorientierte Lüftung von rund 2.000 Euro im Jahr. Um den Drehzahlregler sicher zu installieren, hat der Elektrik-Experte ihn in einen kleinen Blechschrank eingebaut, der auf der Lüftungsanlage positioniert ist.

 

Damit die Mitarbeiter im 3001 Kino die Hertz-Zahl die Leistung der Lüftungsanlage mittels Drehknopf an die jeweilige Saalbelegung anpassen können, gibt eine Tabelle Auskunft über die entsprechende Einstellung. Bei bis zu zehn Zuschauern reicht ein Betriebsmodus mit 35 Hz, bei 50 Besuchern soll die Anlage mit 44 Hz laufen und nur bei einer kompletten Saalbelegung mit 100 Zuschauern auf Vollast mit 60 Hz. „Um den Kinosaal gut durchzulüften, können wir die Lüftungsanlage kurzfristig mit 110 Prozent Leistung laufen lassen“, erläutert der Kinobetreiber. Allerdings muss dieser Lüftungsvorgang auf zehn Minuten begrenzt werden, damit die Anlage keinen Schaden nimmt.

 

Der engagierte Mitgesellschafter hat noch einen weiteren Stromfresser im Kino gefunden. „Unsere Kaffemaschine verbraucht fast 1kWh“, berichtet Schröder. „Wir stellen sie deshalb abends ab und nehmen sie erst morgens wieder in Betrieb, wodurch wir zwölf Betriebstunden pro Tag sparen.“ Die Hersteller warnten allerdings davor und empfehlen die Kaffeemaschine stets durchlaufen zu lassen. „Das Aufwärmen und Abkühlen stellt zwar eine mechanische Belastung dar, die sich aber nicht als Nachteil erweist. Wir schalten unsere Kaffeemaschine seit zwölf Jahren jeden Abend ab und sie funktioniert immer noch.“ Die energieeffizienten Maßnahmen im 3001 Kino zahlen sich aus.

Wir haben unseren Stromverbrauch von 70 kWh auf inzwischen 45 kWh pro Tag gesenkt. Carl Schröder, Mitgesellschafter 3001 Kino