Kino in der Königsstadt setzt auf Hanf für Schall- und Wärmedämmung

Best Practice-Beispiel

Nach einer sechseinhalbjährigen Konzeptions- und Realisationsphase  ist auf dem Gelände der ehemaligen Königsstadt Brauerei im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg mit dem Kino & Bar in der Königstadt eine neue Filmkunststätte eröffnet worden, die auch in ökologischer Hinsicht neue Maßstäbe setzt. Für die Schall- und Wärmedämmung des Kinosaals wurde Hanffaser verwendet, die mit allen diffusionsoffenen Baustoffen wie Mauerwerk oder Holz verbunden werden kann.

 

Naturbaustoffe wie Hanf, Stroh oder Lehm sind nachhaltig und gesund, denn sie stoßen keine Schadstoffe aus Harald Siebler, Geschäftsführer Kino & Bar in der Königsstadt

 

Der Einsatz von Hanffilz, welcher aus der Rohfaser Hanf hergestellt wird, kann die Raumakustik positiv beeinflussen. Die Schallausbreitung kann nach Bedarf in alle Richtungen in den Wänden gelenkt werden, so dass der Lärm von außen gedämpft wird. Neben dem Schallschutz besitzen die Hanffasern zudem den Vorteil, dass die Raumluftfeuchtigkeit in hohem Maße reguliert wird. Auch beim Brandschutz punktet die schnell wachsende Naturfaser, da sie schwer brennbar ist und  keine toxischen Schwelgasentwicklungen entstehen.

 

 

 

Bei der Errichtung des Kinosaals profitierte Siebler von seinen Kontakten zu Architekten, die über Erfahrungen mit Kinobauten verfügen. „Ein Kino baut man von der Leinwand her, die so groß wie möglich sein sollte“, sagt Siebler. Die Leinwand in dem Saal mit 54 Plätzen ist sechs Meter breit und 2,85 m hoch. Das Kino kann bei Bedarf zu einer 2K-Grading Suite umgebaut werden.

 

Um selbst bei langen Kino-Nächten oder mehrstündigen Bildbearbeitungen für eine optimale Luftqualität zu sorgen, besteht die Rückwand im Kino aus Zirbenholz, das ätherische Dämpfe abgibt. „Aufgrund seiner positiven Eigenschaften wird das Zirbenholz, das in Ost- und Südtirol an der Baumgrenze wächst,  dort schon seit Jahrhunderten als Heilmittel verwendet“, erläutert der Kinobetreiber. „In Deutschland ist Zirbenholz noch nicht stark verbreitet, da es sehr teuer ist und nur sehr limitiert geschlagen werden darf.“

 

Betrieben wird das Kino & Bar in der Königsstadt von der Gesellschaft für Europäische Film- und Kinokultur, die Harald Siebler in Leben gerufen hat, um Filmschaffenden und Kinogängen einen Ort des intensiven Austausches in Berlin zu bieten.