Grüne Gütesiegel

Nicht überall, wo Ökostrom drauf steht, ist auch Ökostrom drin. Anhand des Stroms ist nicht zu erkennen, auf welche Weise er produziert worden ist. Eine Orientierung, wie umweltfreundlich Ökostrom und Ökogas tatsächlich erzeugt werden, geben zertifizierte Gütesiegel.

Der Nord TÜV hat ein Zertifizierungsverfahren für Ökostrom entwickelt, dass darauf abzielt, den weiteren Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu fördern. Mit dem TÜV Nord Zertifikat „Geprüfter Ökostrom“ wird bescheinigt, dass der Strom zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen stammt. Mindestens ein Drittel des Stroms muss aus Erzeugungsanlagen kommen, die nicht älter als sechs Jahre sind.

 

Ist das nicht der Fall, muss der Stromanbieter einen fest definierten Betrag in den Bau neuer Anlagen investieren, mit denen Strom aus erneuerbaren Energien produziert wird. Außerdem wird ein transparentes Bilanzierungsverfahren der Ökostrommengen von der Beschaffung bis zur Lieferung verlangt.

 

Der TÜV Süd Ökostrom vergibt ein blaues Oktagon für Ökostrom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt und eine Förderkomponente beinhaltet, die dem Ausbau regenerativer Energiegewinnung dient. Der TÜV Süd prüft dabei die gesamte Kette von der Erzeugung des Stroms bis zur Lieferung an den Verbraucher und kontrolliert, ob die Anforderungen aus den Kriterienkatalogen eingehalten werden. Die Zertifizierung des Ökostroms erfolgt nach den Standards EE01 und EE02.

 

Beim TÜV Süd Produkt EE01 muss 30 Prozent des gelieferten Ökostroms in neuen Kraftwerken erzeugt worden sein oder alternativ eine Fondsabgabe zum Bau von neuen Anlagen entrichtet werden. Beim Produkt EE02 muss sichergestellt sein, dass mindestens die verbrauchte Leistung aus erneuerbaren Energien zeitgleich eingespeist wird, so dass keine konventionellen Kraftwerke benötigt werden, um den Bedarf zu decken. Darüber hinaus zertifiziert der TÜV Süd auch Gasprodukte mit Biogas, die einen Mindestanteil von zehn Prozent Biomethan enthalten.

 

Das ok-power-Siegel wird für Strom vergeben, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Zu den Pflichtkriterien der Zertifizierung gehört, dass ein Energieversorger nicht an der Planung und dem Betrieb von Kohle- und Atomkraftwerken beteiligt ist. Ferner sind die ok-power-gelabelten Anbieter verpflichtet, faire Tarifkonditionen anzubieten und in den Vertragsbedingungen keine Mindestabnahmemengen vorzuschreiben.

 

Zudem müssen die Ökostromprodukte einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten wie z. B. die Förderung innovativer Energiewende-Projekte oder ein Weiterbetrieb ehemals geförderter Anlagen. Das Siegel wird von dem gemeinnützigen Verein EnergieVision vergeben, an dem als Träger das Öko-Institut e. V. und HIR Hamburg Institut Research beteiligt sind.

 

 

Das Grüner Strom Label kennzeichnet Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Die Grüner Strom-Zertifizierung erfolgt nur für eine physische Stromlieferung aus einer erneuerbaren Erzeugungsanlage. Eine fiktive Stromlieferung, bei welcher das Öko-Prädikat getrennt von der eigentlichen Strommenge gehandelt wird und der Energieversorger Strom aus konventionellen Kraftwerken durch den Erwerb von Herkunftsnachweisen zu Ökostrom umdeklariert, wird nicht anerkannt.

 

Auch Strom aus fossiler Kraft-Wärme-Kopplung kann sich nicht für das Label qualifizieren. Bei der Zertifizierung durch das Grüner Strom Label sind die Ökostrom-Anbieter verpflichtet, einen definierten Prozentsatz des Strompreises in neue regenerative Stromerzeugungsanlagen zu investieren, um die Energiewende voranzubringen.

 

Der Verein Grüner Strom, der von Naturschutzverbänden wie BUND und NABU getragen wird, vergibt außerdem ein Grünes Gas Label. Die Zertifizierung setzt eine ökologisch verträgliche Erzeugung auf allen Verarbeitungsstufen voraus, bei der eine Zerstörung ökologisch wertvoller Lebensräume, Gentechnik und der Einsatz des Herbizids Glyphosat ausgeschlossen sind.

 

Durch die Nutzung von Biogas und biogenen Reststoffen wie z. B. Bioabfällen und Gülle aus der Region werden unnötige CO2-Emissionen durch lange Transportwege vermieden und zudem die lokale Wertschöpfung gesteigert. Alle zertifizierten Tarife weisen einen Mindestanteil von zehn Prozent echtem Biogas auf.