Mülltrennung wirkt

Mit der bundesweiten Informationskampagne Mülltrennung wirkt versuchen die dualen Systeme Aufklärungsarbeit über die richtige Mülltrennung zu leisten und mit Müllmythen aufzuräumen. Durch das Recycling von Verpackungen, Glas, Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland jährlich 3,1 Millionen Tonnen CO2 gespart. Derzeit gibt es neun privatwirtschaftlich organisierte Systeme, die mit ihren Dienstleistern aus der Entsorgungs- und Recyclingbranche die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen organisieren, um die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Recyclingquoten zu erreichen.

 

Allerdings können nur korrekt getrennte Verpackungen recycelt werden. Der Anteil an Restmüll in der Gelben Tonne, in der ausschließlich sogenannte Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen gesammelt werden sollen, ist nach wie vor zu hoch. Landet zu viel Restmüll in der Gelben Tonne wird das Recycling erschwert oder verhindert, was zur Folge hat, dass wertvolle Materialien dem Wertstoffkreislauf verloren gehen.

 

Zur Zielsetzung der Kampagne gehört, mit den Vorurteilen aufzuräumen, der getrennte Müll werde wieder zusammengeworfen oder ausschließlich verbrannt. Allerdings können längst nicht alle eingesetzten Materialien wiederverwertet werden, weil bei der Konstruktion der Verpackungen nicht auf ihre Recyclingfähigkeit geachtet worden ist. Um die Recyclingfähigkeit einer Verpackung zu bewerten, hat der Umweltdienstleister Interseroh gemeinsam mit dem bifa Umweltinstitut die Bewertungsmethode Made for Recycling entwickelt, die auf einem dreistufigen Punktesystem basiert.

 

Im ersten Schritt wird ermittelt, ob der Verbraucher die Verpackung problemlos dem richtigen Erfassungssystem zuordnen kann. Im zweiten Schritt wird geprüft, wie sich die Verpackung bei der Sortierung verhält. Dabei müssen die derzeit verfügbaren Sortiertechnologien die Verpackung in die richtige Materialfraktion einsortieren können, was nicht der Fall ist, wenn bestimmte Materialien eine eindeutige Zuordnung verhindern.

 

Zunächst werden die Leichtverpackungen maschinell sortiert, so dass stoffgleiche Verpackungen in Einzelströmen gezielt verwertet werden können. Neben mechanischen Sortierschritten wie Absiebung, Magnetscheidung, Windsichtung und Wirbelstromscheidung von Nichteisenmetallen erfolgt eine optische Sortierung, die es ermöglicht, Kunststoffarten mittels Nahinfrarot-Spektroskopie (NIR) zu erkennen.

 

 

In der dritten Stufe wird eine Verpackung hinsichtlich ihrer werkstofflichen Verwertung untersucht, ob das Recycling durch Barrieren, Verschlüsse oder Etiketten erschwert wird. Barrieren werden bei Verpackungen eingesetzt, um ein Produkt vor äußeren Einflüssen wie Sauerstoff, Licht oder Feuchtigkeit zu schützen und um sicherzustellen, dass bestimmte Produkteigenschaften erhalten bleiben.

 

Zu den Kriterien für die Rezyklierbarkeit gehören eine helle Farbgebung bei Kunststoffverpackungen, der Einsatz von Monomaterialien, Etiketten- und Verschlusslösungen, die für die jeweilige Verpackung optimiert sind. Die Trennbarkeit von Komponenten im Recyclingprozess sollte bereits bei der Planung von Verpackungen berücksicht werden. Aus optimal recyclingfähigen Kunststoffverpackungen lassen sich hochwertige Regranulate für neue Verpackungen wie beispielsweise Klappdeckelverschlüsse herstellen.

 

Mit dem Design4Recycling verfolgt der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD) den Lösungsansatz, sortenreine Kunststoffe aus der Gelben Tonne für die Produktion des Rezyklates Systalen einzusetzen. Das Kunststoffgranulat Systalen, mit dem sich Neukunststoffe bei Spritzguss, Extrusion und Blasformen ersetzen lassen, kann zum Beispiel als Spritzguss-Kunststoff für Rohre Fassadenverkleidungen, Paletten und Reinigungsmittelflaschen verwendet werden.