Neue Studie belegt wachsendes Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz

Der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommt die Umweltbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) Maria Krautzberger vorgelegt haben. Die Bevölkerung ist mehrheitlich der Ansicht, dass relevante Akteure wie die Industrie, der Bund sowie die Kommunen noch keine ausreichenden Anstrengungen für den Umwelt- und Klimaschutz unternehmen.

 

Die Studie zeigt, dass die Menschen Umweltschutz als Aufgabe aller Politikbereiche ansehen. „Die Dringlichkeit des Umwelt- und Klimaschutzes ist in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger angekommen“, erklärt die Bundesumweltministerin Schulze. „Zugleich sieht die Mehrheit der Befragten Defizite beim Handeln. Diese Befunde verstehe ich als Auftrag. Der Staat muss für bessere Rahmenbedingungen beim Klimaschutz sorgen. Darum setze ich mich für einen sozial gerechten CO2-Preis und ein verbindliches Klimaschutzgesetz ein.“

 

 

Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Menschen in Deutschland schätzen Umwelt- und Klimaschutz als eine sehr wichtige Herausforderung ein. Der Zustand der Umwelt in Deutschland wird deutlich schlechter bewertet als in früheren Umfragen. „Der extrem trockene letzte Sommer machte die Folgen des Klimawandels auch in Deutschland erlebbar“, sagt die UBA-Präsidentin Krautzberger. „Das Insektensterben, die Diskussion um die Luftqualität in den Städten oder der Plastikmüll in den Meeren zeigen, wie sehr unsere natürlichen Lebensgrundlagen gefährdet sind. Auch ich verstehe die Befragungsergebnisse als einen Aufruf an alle, das Handeln deutlich stärker an Umweltaspekten auszurichten.“

 

Die Mehrheit der Befragten ist der Auffassung, dass die Energiewende zügiger gestaltet werden muss. 95 Prozent halten die Steigerung der Energieeffizienz durch neue Technologien für das Gelingen der Energiewende für wichtig und 92 Prozent den Ausbau der erneuerbaren Energien. 68 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Umwelt- und Klimaaspekte in der Landwirtschaftspolitik eine übergeordnete Rolle spielen. Mehr als der Hälfte (53 Prozent) der Befragten plädieren dafür, Umwelt- und Klimaschutz auch in der Verkehrspolitik eine übergeordnete Bedeutung einzuräumen. Wichtig sei, dass Umwelt und Klima bei der Entwicklung des Verkehrs möglichst wenig belastet werden und alle Menschen ihre Wege im Alltag bequem und kostengünstig zurücklegen können. 89 Prozent der Befragten kommen zu dem Schluss, dass sich die aktuelle Verkehrspolitik an den Interessen der Wirtschaft orientiere.

 

95 Prozent der Befragten halten die Steigerung der Energieeffizienz durch neue Technologien für das Gelingen der Energiewende für wichtig und 92 Prozent den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Eine wichtige Rolle beim Umwelt- und Klimaschutz spielt zudem das Abfallmanagement, das nicht Sujet in der Umweltbewusstseinsstudie war. In diesem Bereich zeichnet sich ab, dass die Verbraucher ein kritisches Bewusstsein im Hinblick auf Verpackungen entwickeln, wie Norma Stangl, Sachverständige für Verpackungsentsorgung, konstatiert.

 

Dazu trägt sicherlich auch bei, dass das Verpackungsgesetz mittlerweile ein Gesetz ist und keine Verordnung mehr. Und viele feststellen, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung anders dastehen, wenn sie sich nicht um die Recyclingfähigkeit oder Klimaneutralität oder zumindest Reduzierung ihrer Verpackungsabfälle kümmern. Norma Stangl, Sachverständige für Verpackungsentsorgung