Regenwassernutzung

Regenwasser ist eine Ressource, die sich nutzen lässt, indem das Niederschlagswasser aufgefangen wird. Regen, Hagel oder Schnee können gespeichert und für Anwendungen genutzt werden, die nicht unbedingt Trinkwasser-Qualität erfordern wie z. B. die Toilettenspülung. Zudem fungiert eine Zisterne als Regenrückhaltebecken, durch das Abflussspitzen abgefangen werden und das Hochwasserrisiko gemindert wird.

 

Regen kann auf jeder Art von Dachfläche gesammelt und über die Regenfallrohre, den im Boden verlegten Leitungen sowie den vor oder in der Zisterne installierten Filter in einen wasserundurchlässigen Speicher geleitet werden. Der Speicher für das aufgefangene Wasser kann je nach Größe entweder im Keller oder im Außenbereich in der Erde platziert werden.

 

Regen, Hagel oder Schnee können gespeichert und für Anwendungen genutzt werden, die nicht unbedingt eine Trinkwasser-Qualität erfordern wie z. B. die Toilettenspülung.

Da das vom Dach aufgefangene Regenwasser oft Staubpartikel, Laubreste und Moos enthält, ist ein Filter wichtiger Bestandteil einer Regenwassernutzungsanlage (RWN-Anlage). Im Speicher wird das Regenwasser nicht nur gesammelt, sondern durch Sedimentation und regelmäßigen Ablauf der Schwimmstoffe gereinigt. Die jeweils benötigte Menge wird dem Speicher mit einer Pumpe entnommen und den Verbrauchern zugeführt.

 

Grundvoraussetzung für die Regenwassernutzung im Gebäude ist ein zweites Leitungsnetz. Dies ist nicht nur bei einem Neubau möglich, sondern kann auch im Zuge einer Sanierung installiert werden. Beim nachträglichen Einbau einer Regenwassernutzungsanlage werden die zusätzlichen Rohre durch vorhandene Leitungsschächte geführt und von dort zu den Verbrauchsstellen wie z. B. den Toiletten weiterverlegt. Dabei ist gesetzlich vorgeschrieben, das Leitungssystem farblich zu kennzeichnen, damit keine Verwechslungsgefahr mit dem Trinkwassernetz besteht.

 

Zudem sind für Regenwassernutzungsanlagen neben dem Frischwasserzähler zwei weitere Wasserzähler erforderlich. Ein Zähler dient der Erfassung des Nachspeisevolumens aus dem Frischwassernetz und ein weiterer Zähler erfasst das gesamte Schmutzwasser, das aus der RWN-Anlage anfällt.

 

Gründe für eine Regenwasserbewirtschaftung

Info-Box

Für die Umwelt zahlt sich der Einbau von Zisternen immer aus, weil mit ausreichend großen Regenspeichern das Niederschlagswasser aufgefangen und damit vom schnellen Abfluss Richtung Gewässer oder Kläranlagen abgehalten wird.
★  Durch Nutzung von Regenwasser Trinkwasser sparen
★  Förderung eines intakten Wasserkreislaufs
★ Einleitungsgebühren sparen
★ Anreicherung des Grundwassers als Trinkwasserressource
★ Entlastung des öffentlichen Kanalnetzes
★ Überflutungsschäden vorbeugen
★ Hochwasserschutz

Soll das Niederschlagswasser nicht im Gebäude genutzt, sondern dem Grundwasser wieder zugeführt werden, bieten sich Versickerungsanlagen an, welche die Kanalisation bei Starkregen entlasten. Diese Investition wird finanziell belohnt, da immer mehr Gemeinden bei den Abwassergebühren zwischen Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren unterscheiden. Durch die Nutzung einer Regenwassernutzungs- oder Versickerungsanlage entfallen die Niederschlagswassergebühren für bebaute und versiegelte Flächen ganz bzw. teilweise.