Energetische Gebäudeanalyse

Bei der Sanierung von Bestandsgebäuden wird eine energetische Gesamtbilanzierung erstellt. Der Primärenergiebedarf eines sanierten Gebäudes darf höher sein als bei einem Neubau. Wird nur eine einzelne Maßnahme wie z. B. die Dämmung der Fassade vorgenommen, werden bestimmte Anforderungen an die Qualität der Dämmung gestellt, die mit Hilfe des U-Wertes ermittelt wird. Der U-Wert bezeichnet den Wärmedurchgangs-Widerstand eines Bauteils im Haus von warm zu kalt und gibt Aufschluss darüber, wie viel Wärme bei einem Grad durch einen Quadratmeter eines Baustoffs wie z. B. eine Wand entweicht. Je niedriger dieser Wert ist, umso besser ist die Dämmwirkung.

DIN V 18599: Die Normenreihe „Energetische Bewertung von Gebäuden“ besteht aus insgesamt zehn Teilen zur Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs eines gesamten Gebäudes: Die Berechnung umfasst Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung, Kühlung und Beleuchtung, einschließlich der Bewertung der Anlagentechnik
Quelle: Öko-Pro Dipl.-Ing. Wilfried Bobles

Die Wärme, die z. B. durch die Außenwände verloren geht, kann erheblich sein. Bei der energetischen Gebäudeanalyse wird die gesamte Hülle in U-Werte eingeteilt. Um Transmissionswärmeverluste im Bereich von Wärmebrücken (Gebäudesockel, Deckenanschlüsse, etc.) zu minimieren, regelt die EnEv auch die Berechnung und Darstellung der Wärmeverluste von Wärmebrücken.

Die Verluste des Baukörpers und der Anlagentechnik lassen sich bewerten. Dabei müssen sie im Verhältnis zueinander betrachtet werden, um zu prüfen, welche Maßnahmen wirtschaftlich und effizient für das Gebäude sind. Wird beispielsweise die Gebäudehülle hochgedämmt, sind Bereitschaftsverluste bei der noch alten Heizungsanlage zu hoch, da die Leistung für den hohen Energiebedarf des alten Gebäudes ausgelegt ist.

Wärmedämmungmaßnahmen sind Klimaschutzmaßnahmen
Foto: © Bernd Sterzl/pixelio.de

Dämmstoffe und Produktformen

Mineralische Dämmstoffe

★ Platten, Matten: Kalzium-Silikat, Glaswolle, Perlit, Steinwolle,
★ Vermiculite-Dämmstoffe: Beton, Gips, Glas, Perlit
★ Einblasprodukte: Glaswolle, Steinwolle
★ Schüttungen, Stopfmassen: Blähton, Glaswolle, Perlit, Steinwolle, Vermikulit

Organische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

★ Platten, Matten: Baumwolle, Flachs, Hanf, Holzweichfaserplatte, Holzwolle-Leichtbauplatte, Kokos, Kork, Polyester, Schafwolle, Zellulose
★ Einblasprodukte: Baumwolle, Flachs, Hanf, Holz (Wolle, Späne), Zellulose
★ Schüttungen, Stopfmassen: Baumwolle, Flachs, Hanf, Holzwolle, Hobelspäne, Jute, Kokos, Kork, Schafwolle, Zellulose

Organische Dämmstoffe aus fossilen (synthetischen) Rohstoffen

★ Hartschaumplatten: Melaminharz, Phenolharz, Polystyrol, Polyurethan
★ Ortschäume: Harnstoff-Formaldehyd (UF), Polyurethan

Quelle: UBA