Mehr Transparenz bei der Stromkennzeichnung

Im Zuge der Änderungen am Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) hat das Bundeskabinett  eine Reform der Stromkennzeichnung beschlossen. Dank der neuen Regelung soll künftig besser ersichtlich werden, ob Strom aus Kohle-, Atomenergie oder erneuerbaren Quellen stammt. Bisher verbirgt sich hinter dem Ökostromanteil, der auf der Stromrechnung ausgewiesen wird, mitunter Strom aus fossilen Brennstoffen. Schuld daran ist die sogenannte Stromkennzeichnung, die es den Energiekonzernen erlaubt, Zertifikate von Grünstrom wie beispielsweise Wasserkraft aus Norwegen oder Österreich zu erwerben und damit zum Beispiel Strom aus Kohlekraftwerken als Ökostrom zu vermarkten.

 

Durch die geltende Kennzeichnungspflicht werden Angaben des Versorgers zum Stromeinkauf mit einem rechnerisch ermittelten Wert vermischt, wie viel EEG-Strom über die Zahlung der EEG-Umlage finanziert wird. Diese gängige Praxis der Stromkennzeichnung, die für Verbraucher*nnen nicht leicht durchschaubar ist,  soll geändert werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hat in der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) vorgeschlagen, dass die Versorger ihren tatsächlichen Energieeinkauf auf Stromrechnungen künftig transparenter darstellen müssen.

 

“Zur besseren Verständlichkeit der Stromkennzeichnung soll der EEG-Anteil zukünftig nur noch im Produktmix nach § 42 Absatz 3 ausgewiesen werden”, lautet der Passus in der Gesetzesnovelle. “Da der über die EEG-Umlage finanzierte Strom von den Elektrizitätsversorgungsunternehmen nicht am Strommarkt beschafft wird, soll er im Gesamtversorgermix auch nicht mehr abgebildet werden.“

 

Eine Reform der Stromkennzeichnung,  welche die Bundesregierung nun beschlossen hat, war bereits seit längerem von Ökostrom-Pionieren gefordert worden. Dank der neuen Regelung sollen die Kund*nnen nachvollziehen können, aus welchen Quellen ihr Versorger den Strom eingekauft hat. Dies soll Verbraucher*innen die Chance eröffnen, mit seriösen Ökostromprodukten die Energiewende in Deutschland voranzutreiben.