Wasserlose Urinale

Durch den Einsatz von wasserlosen Urinalen lässt sich vermeiden, dass Urin mit viel kostbarem Trinkwasser in die Kanalisation gespült wird. Für wasserlose Urinale sind verschiedene Funktionsprinzipien entwickelt worden. Dazu gehört die Hygienebeschichtung, bei der eine Geruchsbildung verhindert wird, indem die fugenlosen Oberflächen der wasserlosen Urinalanlagen mit einem biologisch abbaubaren Desinfektionsmittel imprägniert werden. Das Desinfektionsmittel sorgt für den permanenten Abbau der im Urin vorhandenen Bakterien, die zur Entstehung von unangenehmen Gerüchen führen.

 

Eine anderes System basiert auf einer biologisch abbaubaren Sperrflüssigkeit, die in den Siphon eingebracht wird. Da die Sperrflüssigkeit spezifisch leichter ist als Urin, schwimmt sie auf dem Abwasser und filtert den Urin. Die Geruchsbildung ist dabei praktisch ausgeschlossen, weil die Kanalgase zurückgehalten werden und das Desinfektionsmittel in der Sperrflüssigkeit die Zersetzung des Urins verhindert. Als bedienungssichere Variante erweist sich die Membrantechnik, bei der keine Sperrflüssigkeit benötigt wird. Bei diesem System sorgt eine Membran dafür, dass der Urin schnellstens abfließen kann, während Gerüche aus dem Kanalsystem durch den Verschluss zurückgehalten werden.

 

Damit die wasserlosen Urinale problemlos funktionieren, muss das Reinigungspersonal entsprechend instruiert werden. Bei allen wasserlosen Urinalanlagen ist neben der normalen Reinigung eine regelmäßige Wartung wichtig, um das geruchlose Funktionieren zu garantieren. Bei Urinalanlagen mit Hygienebeschichtung muss die Versiegelung der Anlagen erneuert werden, um die Wirkung der Desinfektionsschicht zu erhalten. Bei Anlagen mit Sperrflüssigkeit wird der Kunststoffsiphon je nach Bedarf gereinigt oder ausgetauscht. Bei der Membrantechnik ist es erforderlich, die Membrane auszubauen und die Abwasseranschlussleitung zu spülen. Da die Membrane ein Verschleißprodukt ist, muss sie geprüft, gereinigt oder bei Bedarf erneuert werden. Die regelmäßige Wartung ist Voraussetzung für eine nachhaltige Nutzung.

 

Positive Erfahrungen in den Düsseldorfer Filmkunstkinos

Best Practice-Beispiel

In den Düsseldorfer Filmkunstkinos sind wasserlose Urinale schon seit sieben Jahren im Einsatz. „Die Geruchsbildung hält sich tatsächlich in Grenzen“, sagt Nico Elze, Geschäftsführer der Filmkunstkinos. „Falls überhaupt kommt eine Geruchsbildung nur durch eine Fehlnutzung zustande, wenn unsere Reinigungskräfte die Sperrflüssigkeit nicht fachgerecht nachgefüllt haben.“ Diese Problematik ist im Metropol-Kino nun durch den Einsatz der neu entwickelten Membrantechnik gelöst worden. „In den Urinalen musste nur ein Inlett ausgetauscht werden. Nun hält die Membran den Geruch fern.“

 

Auch im Cinema hat das Kino-Team positive Erfahrungen mit wasserlosen Urinalen gesammelt. „Mit den üblichen Urinalen hatten wir öfters eine starke Geruchsbildung“, berichtet Elze. „Die Leitungen sind dort etwas enger. Wenn Urin mit Wasser zusammenkommt, bildet sich Urinstein, der dort regelmäßig die Leitungen blockiert hat.“ Aufgrund der starken Geruchsbildung hat der Kinobetreiber Kalle Somnitz Anfang 2018 beschlossen, auch im Cinema wasserlose Urinale einzusetzen. Mit Erfolg: „Die Geruchsbildung ist geringer und der Wasserverbrauch ist gesunken.“