Weltwassertag zum Klimaschutz

Wasserschutz ist Klimaschutz. Anlässlich des Weltwassertages am 22. März haben die Vereinten Nationen den Weltwasserbericht vorgelegt, in dem die Zusammenhänge zwischen der weltweiten Wassersituation und dem Klimawandel aufgezeigt werden. Wasser ist das primäre Medium, über das die Auswirkungen der Klimaveränderungen wahrgenommen werden. Extreme Wetterereignisse führen zu Dürren und Überschwemmungen. Durch die Erderwärmung schmelzen die Gletscher und lassen den Meeresspiegel ansteigen.

 

Die Wasserressourcen der Welt sind bedroht. Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser. “Wenn wir nicht dringend handeln, werden die Auswirkungen des Klimawandels diese Zahlen voraussichtlich noch verschärfen”, appelliert der UN-Generalsekretär António Guterres. Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum und veränderte Konsumgewohnheiten führen dazu, dass der Wasserverbrauch jährlich um etwa ein Prozent pro Jahr steigt.

 

Der weltweite Wasserverbrauch sei heute sechsmal höher als vor 100 Jahren. Zudem werden bis zu 90 Prozent aller Abwässer weltweit unbehandelt abgelassen, wodurch die Umwelt und die Trinkwasservorräte belastet werden. Um so wichtiges ist nachhaltiges Wassermanagement wie die Aufbereitung von Abwasser, das sogar zur Energiegewinnung genutzt werden kann.

 

Leitungswasser zu trinken ist wesentlich klimafreundlicher als der Konsum von Flaschenwasser. Durch den Transport fallen pro Liter Flaschenwasser im Schnitt 202,74 g CO2 an. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 180 l Flaschenwasser im Jahr entstehen drei Millionen Tonnen CO. Hinzu kommt der Plastikabfall, der dadurch verursacht wird. Zudem ist Leitungswasser wesentlich günstiger, denn 1.000 Liter Wasser (inklusive Sielgebühren) kosten nur knapp vier Euro. Auch Kinos können durch die Bereitstellung von kostenlosem Leitungswasser einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

 

Die Qualitätssicherung des Trinkwassers wird in Deutschland durch die Trinkwasserverordnung sichergestellt, deren vierte Änderung am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist. Aus aktuellem Anlass hat das Umweltbundesamt nach Anhörung der Trinkwasserkommission eine Stellungnahme abgegeben, dass die Übertragung des Coronavirus durch das Trinkwasser unwahrscheinlich sei. Für die Trinkwassergewinnung  in Deutschland werden Grundwasser (ca. 70 %), Oberflächenwasser (ca. 20 %) sowie sonstige Quellen (ca. 10 %) genutzt.

 

Das Grundwasser, das für die Trinkwassergewinnung genutzt wird, habe eine längere Bodenpassage durchlaufen und sei im Untergrund gut gegen mikrobiellen Verunreinigungen wie Viren, geschützt. „Trinkwasserversorgungen, die ihr Rohwasser aus Oberflächenwasser oder Quellen beziehen, halten grundsätzlich eine mehrstufige Wasseraufbereitung mit Verfahrenskombinationen aus Flockung, Filtration, Adsorption, inklusive Desinfektion vor“, heißt es in der Stellungnahme des Umweltbundesamtes. „Die bisherigen Kenntnisse aus Praxiserfahrungen und Forschungsergebnissen weisen darauf hin, dass Viren durch dieses Multibarrieren-System effektiv und effizient eliminiert werden.“